Elternkreis
Elternkreis
Eltern drogengefährdeter und –abhängiger Jugendlicher Köln II
Eltern drogengefährdeter und –abhängiger Jugendlicher Köln II

Die Krise – Chance und Herausforderung

„Warum geschieht mir das?“ – „Was habe ich denn anders gemacht als andere Mütter oder Väter?“

Das Verhalten unserer Kinder stellt uns selbst in Frage.

Wir können uns jetzt vollkommen in Aktionismus verlieren, diese oder jene Strategie ausprobieren, um sie von ihrem Drogenkonsum abzubringen, sie zu Therapien und Entzugsbehandlungen überreden, all’ das bleibt Stückwerk, wenn wir uns selbst keiner Veränderung öffnen.

Wir sind nicht Schuld am Drogenkonsum unserer Kinder, um Schuld geht es überhaupt nicht, aber wir sind ein Teil ihrer Entwicklung zum gefährdenden Verhalten bzw. zur Abhängigkeit hin.

Rückgängig machen, was geschehen ist, das können wir nicht, aber erkennen, dass sie sich nur dann verändern können, wenn wir uns verändern, das können wir.

Und das ist unsere Chance, unsere Herausforderung!

Wir können – wenn wir offen dafür sind – enorm viel über uns selbst lernen, wie wir uns beispielsweise zum Co – Abhängigen gemacht haben, weil wir den Drogenkonsum unserer Kinder verheimlicht oder verharmlost haben, negative Folgen abgefedert haben, sie aus brenzligen Situationen „retteten“, sie nicht selbst regeln ließen, was sie selbst regeln konnten. Vielfach hielten wir uns für unersetzlich, dabei wäre es so wichtig gewesen, unsere Kinder hätten sich im eigenen Handeln gespürt und ihr Selbstbewusstsein so gestärkt.

Es ist ein Prozess – aus anfänglicher Hilflosigkeit, Bestürzung, Wut, Enttäuschung und Schweigen hin zu aufbauender Kommunikation und der Einsicht, dass wir denen am wenigsten helfen können, die uns am nächsten stehen.

Und auch dann, wenn wir sie nicht (mehr) verstehen können, können wir sie lieben.

 

Druckversion | Sitemap
© Elternkreis Köln II