Elternkreis
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Eltern drogengefährdeter und –abhängiger Jugendlicher Köln II
Eltern drogengefährdeter und –abhängiger Jugendlicher Köln II

Was Eltern für ihr Kind tun können

Was können wir für unsere Kinder tun - Welche Hilfsangebote gibt es für mein Kind

 

Nachfolgend haben wir alle uns bekannten Hilfsangebote in Köln zusammengestellt, mit denen Eltern aus unserem Elternkreis zum Teil schon selber Erfahrungen gemacht haben.

 

Alles, was wir hierzu schreiben und alle Adressen, die wir hier aufführen, finden sich im Internet. Nähere Informationen über die Angebote, die diese Einrichtungen anbieten, finden sich auf deren Seiten.

 

Diese Seite soll Ihnen Unterstützung geben bei Ihrer Suche, erhebt aber keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit. Auch die in den Links genannten Internetadressen können sich schon mal ändern. Wenn Ihr Klick an irgendeiner Stelle ins Leere läuft, informieren Sie uns bitte, damit wir die Seite aktuell halten können. Auch auf anderen Seiten, werden Sie viele andere interessante Inhalte finden. Unsere Tipps ersetzen kein Beratungsangebot.

 

Für Externe Links übernehmen wir keine Gewähr !

 

Wenn Eltern den Verdacht haben, dass bei ihren Kindern ein suchtgefährdetes Verhalten in Bezug auf illegale Drogen vorliegt, sollte man natürlich erst einmal mit dem Kind selbst darüber sprechen. Darüber hinaus  gibt es folgende mögliche Anlaufstellen:

 

Kinderarzt / Hausarzt

Schulsozialarbeiter / ggf. Lehrer

Drogenberatungsstellen (s. Auflistung unten)

Jugendamt

Gesundheitsamt

 

Drogenhilfeeinrichtungen:

 

Über das Programm des SKM sind wir gut informiert, da wir mit Mitarbeitern des SKM schon zusammengearbeitet haben und Seminare gemacht haben – dies soll keine Präferenz gegenüber andern Einrichtungen sein.

 

Der SKM Köln hat beispielsweise spezielle Programme für Jugendliche –

Dort werden sowohl für die Jugendlichen als auch für die Eltern Beratungstermine angeboten.

Es werden auch gemeinsame Termine für Eltern und Kinder angeboten.

Weitergehende Informationen finden Sie hier:

 

https://jugend-sucht-beratung-koeln.de/

(Programme für Jugendliche bis einschl. 26 Jahre)

 

SKF Köln in Zusammenarbeit mit dem SKM Köln:

 „B.i.S.S." – Beratung und Begleitung in Sachen Sucht  richtet sich an Jugendliche unter 18 Jahren.

https://caritas.erzbistum-koeln.de/koeln-skf/kinder_und_jugendliche/gefaehrdete_jugendliche/biss/

 

https://caritas.erzbistum-koeln.de/koeln-skf/kinder_und_jugendliche/gefaehrdete_jugendliche/biss/

 

Wenn Ihr Kind unter 21 Jahren ist und die Situation zu Hause sehr problematisch ist, sprechen Sie auch unbedingt mit dem Jugendamt! Das Jugendamt ist verpflichtet, hier Erziehungshilfe zu leisten.

 

Weitere Informationen und Kontaktadresse für drogengefährdete Menschen über

26 Jahren:

https://www.skm-koeln.de/4.0/sucht.html

 

Auch die Drogenhilfe Köln bietet Hilfe bei konkreter Suchtgefahr im Kindes- und Jugendalterfindet  an. Unter https://www.drogenhilfe-koeln.de/ findet man die entsprechenden Adressen und Ansprechpartner.

Ebenso findet man hier Programme für Erwachsene.

 

Suchtberatung des Gesundheitsamtes Köln:

https://www.stadt-koeln.de/service/adressen/suchtpraevention-und-beratung

 

Unter dem Link  https://www.psychiatrie-koeln.de/sucht/psag/psaG.html

findet man eine Zusammenstellung von Adressen für hilfesuchende Drogenkranke im Raum Köln

https://www.psychiatrie-koeln.de/sucht/download/adressen_drogenabhaengig_2016.pdf

 

Das Angebot der ambulanten Suchthilfe ist extrem umfangreich.

Unter dem Punkt "Hilfsangebote in Köln" findet man eine gute Übersicht. 

 

Oft ist es ein langer Prozess,  bis die Betroffenen weitergehende Hilfen zulassen.

 

Wir beschreiben nachfolgend den "Königsweg" raus aus der Sucht, wenn alles optimal läuft und der Betroffene dies auch will. Es gibt aber auch andere Wege und Möglichkeiten - siehe o.g. Hinweise zu Ambulante Suchthilfen.

 

Die Akutbehandlung der Suchterkrankung beginnt mit einer ca. 3-wöchigen Entgiftung in einer Entgiftungsklinik. Daran schließt sich eine ca. 6-monatige stationäre medizinische Rehabilitation (Entwöhnungsbehandlung) in einer Rehaklinik an. Danach sollte möglichst noch eine Anschlussbehandlung (Adaption) stattfinden. Desweiteren gibt es nach einer Entwöhnungsbehandlung auch Hilfen wie beispielsweise ambulantes Wohnen, Selbsthilfegruppen für Betroffene etc.

 

Wie eine Behandlung konkret aussieht, ist stark abhängig vom Kostenträger und den Verordnungen / Empfehlungen der behandelnden Ärzte.

 

Für die Rehabehandlung muss ein aufwendiger und zeitintensiver Kostenübernahmeantrag bei der Krankenkasse bzw. dem Rentenversicherungsträger  gestellt werden. Hier helfen beispielsweise die Drogenberatungsstellen.

 

Es gibt aber auch viele Entgiftungskliniken, die während des Aufenthaltes dort die Antragstellung für eine Entwöhnungsbehandlung vornehmen bzw. die die Betroffenen dabei unterstützen.  Dies hat den Vorteil, dass die weitere Behandlung fast übergangslos im Anschluss an die Entgiftung angetreten werden kann und hier keine Wartezeiten entstehen, die die Drogenfreiheit des Patienten gefährden könnten.

 

Wir empfehlen den Weg über die Entgiftungsklinik aus dem o.g. Grund.

 

Für die Suche nach einer geeigneten Klinik / Therapieeinrichtung könnten folgende Kriterien wichtig sein.

 

Therapeutisches Konzept

Anzahl Einzel- und Gruppentherapiestunden pro Woche

Altersstruktur in der Einrichtung

Größe der Klinik - Bettenanzahl

Von welchen Substanzen wird in der Einrichtung entwöhnt

Ist die Einrichtung auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisiert

Was sind die besonderen Schwerpunkte der Klinik

Wie hoch ist der Anteil an Patienten „Therapie vor Strafe“

Gemischte Einrichtung oder getrenntgeschlechtliche Einrichtung

Welche Beschäftigungsangebote gibt es dort

Art der Unterbringung (Einzelzimmer, Mehrbettzimmer),

Lage / Entfernung zum Wohnort

Welche weiterführenden Hilfen gibt es nach der Rehabehandlung

Angebote für Angehörige

Erlaubnis Haustiere mitzubringen

Verfügbarkeit – Wartezeit auf freien Platz

 

Zusätzlich zu der stationären Rehabilitation gibt es Angebote für tagesklinische Rehabilitation oder auch ambulante Rehabilitation.

 

Weitere Informationen erhalten Sie über die Drogenberatungsstellen oder auch direkt bei  den verschiedenen Suchtkliniken (z.B. LVR Kliniken, Salus-Kliniken, Psychosomatische Klinik Bergisch-Land,  Alexianer etc. )

 

Wenn der Suchtkranke keine Therapie will….

 

Leider ist es jedoch in den allermeisten Fällen so, dass der Suchtkranke erstmal keine Therapie will. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, beispielsweise mangelnde Krankeneinsicht, die Überzeugung/der Wunsch, es allein zu schaffen, Scham, Angst vor Freiheitsbeschränkungen und Regeln, Angst vor gesellschaftlicher und sozialer Ausgrenzung, Angst vor Veränderung, Zukunftsangst, Angst sich zu öffnen, Ablehnung und Verlust des Freundeskreises, Angst vor Konflikten mit Mitpatienten, Mangelnde Bereitschaft sich festen Strukturen zu unterwerfen, Angst vor räumlicher Nähe, Angst vor Trennung von der Familie etc.

 

Bei den folgenden Punkten schildern wir unsere Erfahrung – es hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Rechtlich belastbare Aussagen zu diesen Fragen sollte man sich von einem ausgebildeten Juristen einholen.

 

Nachfolgend unsere Erfahrungen und Recherchen bezüglich Zwangseinweisungen:

 

Eine Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik bei Erwachsenen ist nur dann möglich, wenn eine erhebliche Gesundheitsgefahr für das eigene Leben oder das Leben anderer besteht.

 

Eine Zwangseinweisung bei minderjährigen Kindern auf Betreiben der Eltern ist prinzipiell möglich, aber auch hier gibt es sehr hohe Hürden. Es wird ein psychiatrisches Gutachten benötigt und die Einweisung muss vom Familiengericht angeordnet werden. Es muss eine erhebliche Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegen.

 

Eine Behandlung in einer psychiatrischen Einrichtung ist in jedem Fall erfolgversprechender,  wenn der Patient der Behandlung zustimmt und entsprechend mitarbeitet.

 

Um die Veränderungsbereitschaft des Abhängigen zu unterstützen und zu einem drogenfreien Leben zu motivieren, können auch verschiedene kommunikative Ansätze / Verhaltensänderung seitens der Eltern /Partner/-in hilfreich sein –  Siehe hierzu das Kapitel  „Ratgeber“.

Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung von verschiedenen Kommunikationsmodellen. Durch eine veränderte Kommunikation bzw. Verhaltensänderung der Eltern/Partner kann möglicherweise ein Umdenken eingeleitet werden. Eltern und Angehörige haben einen großen Einfluss auf den Konsumenten. Aber denken Sie hier bitte in größeren Zeitabschnitten.

 

Veränderungen brauchen viel Zeit.

Sprechen Sie mit den Drogenberatungsstellen, ob bzw. welche  Beratungs- und Hilfsangebote es für therapieunwilligen Konsumenten gibt.

 

In allen Drogenberatungsstellen gibt es  niedrigschwellige Angebote  -

aber auch im Internet findet man hilfreiche Angebote und viele Erfahrungsberichte

von Betroffenen und Angehörigen, die weiterhelfen könnten.

 

Eine der größten Schwierigkeiten ist es, den Suchtkranken dazu zu motivieren, sein Leben und seine Sucht zu reflektieren – also nüchtern darüber nachzudenken. Diese Gedanken sind äußerst schmerzvoll und werden immer wieder verdrängt.

 

Man kann seinem Kind helfen, Termine bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten / Psychiater zu vereinbaren. Leider ist dies jedoch aufgrund der enorm langen Wartezeiten und der Diagnose extrem schwierig.

Zu den weiteren Schwierigkeiten gehört, dass der Patient abstinent sein sollte  – zumindest während der Sitzungen. Um eine Therapie anzustoßen, müssen Betroffene in der Regel selbst den Kontakt zum Therapeuten aufnehmen. Die Behandlung einer Suchterkrankung ist so komplex und intensiv, dass eine ambulante Behandlung nicht immer zum gewünschten Ziel führt. Allerdings können auch während einer solchen Behandlung Dinge einfach nur angestoßen werden. Auch kleine Schritte sind Fortschritte.

 

Regelmäßiger Sport ist oftmals eine große Hilfe, um den Kopf frei zu bekommen.

Es hilft, wenn man hier motivierend einwirken kann.

 

Wenn sich bei Ihrem Kind eine schwere Abhängigkeitserkrankung einhergehend mit einer psychischen Störung entwickelt hat und er/sie Unterstützung bei der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben benötigt, kann man sich an den sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt / Gesundheitsamt wenden, um mit Einverständnis des Betroffenen eine psychosoziale Betreuung = ambulantes betreutes Wohnen - einzurichten. Die Betreuung ist zeitlich begrenzt und hilft beispielsweise bei Wohnungsangelegenheiten, Vermögenssorge, Gesundheitssorge u.a.

 

Es gibt tatsächlich Menschen, die es schaffen, ohne Besuch einer Therapieeinrichtung clean zu werden, was allerdings äußerst schwierig ist, weil diese Menschen sich ihre „Notfallpläne“ und Rückfallprävention selbst erarbeiten müssen. Ohne intensive Beschäftigung mit sich selbst, der Sucht und der Frage, wie kann ich mein Leben ohne Suchtmittel sinnvoll füllen, wird eine dauerhafte Abstinenz in der Regel nicht gelingen.

 

Es gibt aber leider auch Menschen, die nicht von ihrer Sucht loskommen.

Auch für diese Menschen gibt es Hilfen in unserem System – beispielsweise Spritzenräume, Substitutionsprogramme, Notschlafstellen etc.

 

Wie sich eine Suchterkrankung entwickelt und wie stark sie ausgeprägt ist, ist individuell sehr verschieden – auch die Wege aus der Sucht und die Gründe, warum jemand abstinent werden will, sind bei jedem Betroffenen anders.

 

 

 

 

 

 

 

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